Alles kann, nichts muss - Was kostet eine Hochzeit wirklich?
Für viele Frauen ist es ein Mädchentraum, aber auch viele Männer sehnen sich nach dem letzten Schritt in Richtung lebenslanges Ankommen im Hafen der Liebe. Die Hochzeit ist ein wichtiger und gleichzeitig wohl auch der schönste Tag im Leben eines Paares. Aber trotz aller Vorfreude und Träumerei – eine Hochzeit kostet eben auch Geld. Und die Kosten für diesen Tag sind für viele Paare anfangs schwer einzuschätzen. Wir möchten euch etwas genauer über die Kosten einer Hochzeit informieren und Hilfestellung geben. Hierfür stellen wir euch einen Budget-Rechner zur Verfügung, der euch helfen soll, alle wichtigen Kosten bestmöglich abzuschätzen. Aber fangen wir von vorne an.
Eine Hochzeit sollte finanzierbar sein
Eine Hochzeit gehört zu den Höhepunkten einer jeden Beziehung. Aber die Planung einer Hochzeit sollte auch Vorfreude hervorrufen, statt Sorgen ums Geld. Eine durchdachte, realistische Budgetplanung ist daher von großem Vorteil. Sie erspart euch unschöne Überraschungen und hilft euch bei der Planung und Umsetzung eures ganz persönlichen Hochzeitstages. Wer vorher schon an die Kosten denkt und weiß, was auf sich zukommt, wenn er eine Hochzeit plant, wird erfolgreicher agieren und reagieren können. Nehmt euch dafür also auch entsprechend Zeit und plant mit Bedacht. Oft sehen Paare nämlich nicht das große Ganze an Kosten, sondern nur die einzelnen Posten und dann geht der Überblick übers Budget schnell flöten. Die Kosten einer Hochzeit sind immer abhängig davon, wie und wo gefeiert werden soll. So wie jede Hochzeit individuell ist, sind es auch die Kosten.
Die wichtigsten Kostenpunkte einer Hochzeit
Ein sachlich überlegtes, realistisches Budget hilft Brautpaaren dabei, Prioritäten bei der Hochzeitsplanung zu setzen. Als erstes solltet ihr euch vorher überlegen, in welchem Rahmen die Hochzeit stattfinden soll und welche Wünsche ihr euch unbedingt erfüllen möchtet und welche unnötigen Träumereien auch wegfallen können. Um den Umfang eurer Hochzeit besser einschätzen zu können, legt euch eine vorläufige Gästeliste an. So könnt ihr besser planen und habt am Ende auch ein realistisches Pro-Kopf-Budget. Wir möchten euch im Folgenden erst einmal die wichtigsten Kostenpunkte einer Hochzeit aufzählen.
Die Location
Ein sehr hoher Kostenpunkt ist immer die Location der Hochzeitsfeier. Es dürfte klar sein, dass auch diese Kosten sehr variabel sind. Es macht einen Unterschied, ob ihr zum Beispiel in einem privaten Garten feiert oder in einem Schlosspark. Die Miete für eine Hochzeitslocation kann somit zwischen 150 und 2.000 Euro liegen. Hierzulande sind Kosten bis zu 500 Euro üblich.
Speis und Trank
Zu einer Hochzeitsfeier gehört natürlich auch die Verköstigung der Gäste. Essen und Trinken nehmen ebenfalls einen hohen Kostenpunkt ein. Wobei es auch hier davon abhängt, für was ihr euch entscheidet. Wenn ihr in einem Restaurant mit Verköstigung feiert, wird es teurer, als wenn ihr einen Caterer engagiert. Beides hat seine Vor- und Nachteile. In einem Restaurant müsst ihr euch um nichts kümmern. Servicepersonal ist in der Regel vorhanden. Beim Catering müsste hingegen erst noch Personal dazu bestellt werden, falls nötig. Dafür habt ihr beim Catering die Möglichkeit, selbst für eure Getränke zu sorgen. Hier habt ihr vielfältige Möglichkeiten. Die Basics an alkoholfreien & alkoholischen Getränken sollten natürlich nicht fehlen aber ihr könnt euch auch etwas Besonderes einfallen lassen, wie z.B Cocktails oder einzigartige Cider & Apfelweine. In Restaurants ist das Mitbringen eigener Getränke nicht gern gesehen und dort könnt ihr mit ungefähr 30 bis 60 Euro Getränkekosten pro Person rechnen. Wenn ihr die Getränke selbst besorgt, seid ihr bei nur 5 bis 10 Euro pro Person. Auch das Essen ist im Restaurant preisintensiver als beim Catering. Ihr müsstet, je nach Restaurant, mit 30 bis 80 Euro pro Person rechnen. Beim Catering liegt ihr bei 20 bis 60 Euro pro Person. Ebenfalls zum Essen gehört die Hochzeitstorte. Diese ist tatsächlich ziemlich teuer. Mit 150 bis 350 Euro müsst ihr für eine richtige Hochzeitstorte rechnen. Je nach Wunsch müsstet ihr auch den Sektempfang hier mit einordnen. Je nach Sekt müsstet ihr mit ungefähr 1,50 Euro pro Person, je nach Sektsorte, wirtschaften.
Die Papeterie
Oft vergessen, aber auch hier wiegen die Kosten einiges: Die Papeterie. Dazu gehören neben den Einladungskarten auch Danksagungskarten und Tischkarten. Je nach Ausstattung und Ausführung bezahlt ihr hierfür 1,50 bis 4,50 Euro pro Person und Karte, exklusive Porto. Wer einen Grafiker engagiert, der spezielle Einladungskarten entwerfen soll, muss mit mehr rechnen.
Die Ausstattung der Braut
Besonders für die Bräute ist die Hochzeit ein besonderer Anlass, sich besonders zu kleiden. Viele Frauen möchten ihren Mädchenwunsch von der eigenen Hochzeit im Traumkleid verwirklichen. Aber ein richtiges Brautkleid kostet viel Geld. Bräute müssen mit mindestens 600 Euro bis 2.000 Euro rechnen. Hinzu kommen eventuelle Änderungsschneidereien, die Schuhe, Accessoires und auch der Brautstrauß gehört zur Ausstattung einer Braut dazu. Je nach Art und Größe des Brautstraußes muss hier mit 30 bis 60 Euro gerechnet werden. Für Brautkleider gibt es übrigens mittlerweile auch sehr schöne Second Hand-Möglichkeiten.
Musik und Unterhaltung
Besonders die musikalische Begleitung ist wichtig für die Atmosphäre auf einer Hochzeitsfeier. Hier sollte man auch nicht unnötig sparen. Nehmt euch nicht aus Kostengründen den günstigsten DJ, sondern wägt ab, an welchen anderen Stellen ihr Geld einsparen könntet. Oft sollen auch diverse andere Künstler oder Live-Bands beziehungsweise SängerInnen das Programm gestalten. Hier variieren die Preise extrem. Ein guter DJ zum Beispiel kostet für den ganzen Abend meist ab 400 Euro aufwärts. Rechnet deshalb mit bis zu 1.200 Euro für euer Unterhaltungsprogramm.
Der Fotograf
Besonders für das Brautpaar selbst sind schöne, professionelle Hochzeitsfotos extrem wichtig. Die Kosten für einen professionellen Fotografen liegen zwischen 400 und 1.200 Euro. Abhängig sind die Kosten davon, wie lange der Fotograf anwesend sein soll. Soll er auf der Hochzeitsfeier Fotos machen oder genügt euch ein Paar-Shooting nach der Trauung?
Die Ausstattung des Bräutigams
Ja, auch der Bräutigam möchte an seinem Hochzeitstag entsprechend gekleidet sein. Die Kosten für eine komplette Ausstattung des Bräutigams liegen zwischen 400 und 1.200 Euro. Dazu gehören Anzug, Hemd, Schuhe und Accessoires.
Die Ringe
Auch wenn man es nicht denkt, aber die Trauringe kosten je nach Material und Design bis zu 5.000 Euro. Die Königsklasse stellen hier die Diamanten dar. Allerdings tragt ihr diese Ringe auch im besten Fall bis an euer Lebensende, weshalb ihr hier auf eure Vorstellungen achten und euch gut überlegen solltet, welche Ringe ihr wählt. Gefallen sollen sie schließlich beide.
Die Dekoration
Bei der Dekoration kommt es darauf an, was ihr euch wünscht und worauf ihr Wert legt. Meistens besteht die Tischdekoration aus Blumen. Frische Blumendekoration kostet bis zu 500 Euro. Hinzu kommt Blumenschmuck fürs Auto oder auch den Trauraum/die Kirche. Bedenkt, dass frische Blumen ihren Preis haben und ob ihr nicht an dieser Stelle auf andere Dekorationselemente zurückgreifen könnt, die günstiger sind.
Haare und Make-Up
Vor allem für die Braut gehören eine schöne Frisur und das passende Make-Up zu ihrer Ausstattung dazu. Je nach Salon und Stylingwünschen kosten Haare und Make-Up zwischen 80 und 250 Euro. Am besten nutzt ihr das Angebot eines Probe-Termins, damit ihr den Preis vorher abschätzen und die richtige Wahl treffen könnt.
Versteckte Kosten
- Standesamt: Je nach Bundesland zwischen 50 und 150 Euro, Zuschläge am Wochenende möglich
- Kirchliche Trauung: 50 bis 150 Euro, abweichend
- Überstunden Dienstleister: Fotograf, DJ, Band, Servicepersonal
- Änderungsschneidereien: mit einkalkulieren
- Porto, zum Beispiel für Einladungen
- Tanzkurs für den Hochzeitstanz
- Gastgeschenke
- Auto oder Kutsche: zwischen 300 und 600 Euro
- Weddingplaner: 5-15% vom Gesamtbudget
Wo könnt ihr Kosten sparen?
Wenn ihr gut und überlegt plant, könnt ihr euer Budget bestens ausschöpfen. Macht euch eine Liste mit den Dingen, die wichtig sind und Dingen, auf die ihr auch verzichten könnt. Vergleicht Preise und Angebote von Dienstleistern und Locationanbietern. Schaut, welche Location für euch geeignet ist. Vielleicht habt ihr die Möglichkeit, privat einen passenden Raum oder Garten zu mieten. Bei der Dekoration könnt ihr viel selbst machen oder euch von Freunden und Familie helfen lassen. Das gilt für die Planung generell. Überlegt euch, ob eine Hochzeitstorte wirklich wichtig ist oder ob ein Kuchenbuffet ausreicht. Fangt mit der Feier am besten nicht gleich am Vormittag an, sondern startet damit nachmittags oder abends. Umso länger ihr feiert, desto teurer wird die Feier. Muss es unbedingt ein schickes Auto und eine Kutsche sein oder genügt das aufgepimpte eigene Auto? Wenn ihr im Restaurant feiert, macht vorher eine Getränkepauschale aus. Schaut, ob ihr talentierte Fotografen, Filmer, Musiker oder ähnliches im Bekanntenkreis habt, um an diesen Stellen Kosten zu sparen und dennoch auf eure Kosten zu kommen.
Ihr merkt, was genau eine Hochzeit kostet, kann nicht genau festgelegt werden. Es hängt wirklich einzig und allein von euch, eurem Budget und euren Vorstellungen ab. Alles kann, nichts muss. Das solltet ihr euch immer vor Augen halten. Eine gute Budgetplanung jedenfalls erspart euch Nerven, Zeit und Geld. Am besten macht ihr euch eine Checkliste, auf der ihr alle für euch wichtigen Posten auflistet und geht dann an die Budgetplanung. Unser Budget-Rechner wird euch dabei helfen, einen ersten Überblick zu bekommen. Im Voraus zu kalkulieren macht euch auch eure Vorfreude auf euren großen Tag nicht kaputt. Und am Ende zählt doch nur, dass ihr euren Hochzeitstag genießen könnt.